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Dresden/Wroclaw(dpa/sn) - Dresdens Partnerstadt Wroclaw (Breslau) sieht der EU-Osterweiterung mit Realismus und Zuversicht entgegen.

"Wir bekommen eine Chance auf mehr Rechte innerhalb Europas. Geschenke erwarten wir nicht", sagt Monika Sochacka, Breslaus Beauftragte für die Städtepartnerschaft zu Dresden. Auf die Kooperation mit Dresden setzt Breslau immense Hoffnungen. "Wir haben mit Dresden einen zuverlässigen Partner und wenn wir etwas machen, dann gemeinsam", berichtet Frau Sochacka. Beide Städte organisierten im vergangenen Jahr den Beitritt zum Netzwerk "Euro-Citys" gemeinsam, so die Polin. Das Dresdner Rathaus berät Breslau seit langem in Fragen des Erhalts von EU-Fördergeldern. Die Einführung einer Gesundheits-Chipkarte für unkomplizierte grenzüberschreitende Besuche in medizischen Einrichtungen wird innerhalb des europaweiten "enlarge-net"-Projektes forciert.

Auf Dresdner Seite betrachtet man Chancen und Risiken zum EU-Beitritt der Nachbarn nüchtern. "Bei vielen Sachsen existieren noch Vorbehalte gegenüber einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Wir bilden mit unseren Nachbarländern eine Schicksalsgemeinschaft. Das müssen alle begreifen", sagt Jörn Timm, Dresdens Beauftragter für das Europa-weite Projekt "enlarge-net". "Der Wegfall der Grenze als Barriere wird beitragen, die Beziehungen der Menschen zwischen den drei Länder zu intensivieren und Vorurteile abzubauen." Timm rechnet mit dem gleichmäßigen Ausbau der Kontakte innerhalb der Euro-Region Sachsen-Tschechien-Polen nach dem Beitritt. "Wir haben versucht, mit unserer Arbeit die EU-Osterweiterung vorweg zu nehmen." Das im vergangenen Jahr gestartete "enlarge-net" -Projekt hat die Vernetzung der Regionen in Wirtschaft, Verwaltung und Kultur im Dreiländereck zum Ziel.

Als erste Stadt in Sachsen schloss Dresden 1959 mit Breslau einen Vertrag über eine Städtepartnerschaft. Beziehungen zu Ostrava sind seit 1971 vertraglich geregelt. Insgesamt pflegen 68 sächsische Gemeinden und Kommunen Kontakte zu Städten und Gemeinden in Polen und Tschechien. Die Intensität der Partnerschaften bewegt sich zwischen formalen Verbindungen bis hin zu zeitlich und inhaltlich unbegrenzter Zusammenarbeit.

KATLEN TRAUTMANN

 

Katlen Trautmann • Tel.: 0351 31 777 81 • Fax: 3222 375 4 357 • Funk: 0171 26 66 354 • Email: katlen.trautmann@t-online.de

 
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