Sächsische Zeitung, 5. Mai 2009

Dresden wird größter Standort von Technisat
Von Katlen Trautmann
Die Belegschaft wird auf 350 Mitarbeiter aufgestockt
Das Technologieunternehmen Technisat GmbH fährt die Forschungskapazität am Standort Dresden hoch. Für das Autoradio Dresden und das Navigationsgerät Dresden 1 werden Nachfolgegeräte „Made in Saxony“ entwickelt. Ein gestern eröffneter Erweiterungsbau für 7,5 Millionen Euro beherbergt neben einem Testlabor für elektromagnetische Strahlungen Büro- und Entwicklungsplätze.
„Dresden wird bis Ende 2010 der größte Standort von Technisat. Alle Standorte des Unternehmens sind dann davon abhängig“, sagte Technisat-Geschäftsführer Friedhelm Flamm am Rande der Einweihung. Die Mannschaft soll langfristig von 240 auf 350Mitarbeiter steigen. Mit dem Neubau hat sich die Firmenfläche am westlichen Stadtrand von Dresden fast verdoppelt.
Der Optimismus, den die Investition beweist, speist sich aus scheinbar krisenfesten Geschäften zweier Sparten. Das Unternehmen mit Sitz in Daun (Bundesland Rheinland-Pfalz) macht mit hochwertigen Fernsehern und Zubehörgeräten für den Empfang rund 70 Prozent und mit Autotechnik für VW, Seat, Bugatti und Skoda 30 Prozent Umsatz. In der Sparte Automotive behauptet sich Technisat durch Verdrängung als Anbieter im unteren Preissegment. Asiatische Konkurrenz hält sich das Unternehmen mit in Dresden entwickelten Neuerungen auf Abstand. Dazu gehört ein Fernseher mit integrierter elektronischer Programmzeitung, der selbstständig Sender auf einmal zugewiesene Plätze bucht. Das Programmieren von Hand nach Frequenzwechsel entfällt.
Übers Jahr 2008 betrachtet, setzte Technisat rund 220 Millionen Euro um – das entspricht einem Plus von zehn Prozent. Acht Millionen Euro davon haben die Dresdner erwirtschaftet. „Von der aktuellen Wirtschaftskrise spüren wir nur, dass wir langsamer wachsen als geplant“, erklärte Geschäftsführer Flamm selbstbewusst. Zehn Prozent Wachstum seien auch für dieses Jahr avisiert. Im ersten Quartal habe man schon um 25 Prozent zugelegt.
Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) versicherte dann auch, er sei „froh, dass es Unternehmen wie Technisat in Sachsen gibt.“